Internationale Münchner Friedenskonferenz 2016
13. Feb 2016
Grußbotschaft von Pax Christi International
Wir danken dem pax christi Diözesanverband München & Freising für die Gelegenheit, eine Grußbotschaft von Pax Christi International an die Münchner Friedenskonferenz 2016 zu richten. pax christi München & Freising ist einer der dynamischsten Diözesanverbände in Deutschland. Er setzt sich für Gerechtigkeit und Frieden vor Ort und weltweit ein.
Frieden
ist eine Vollzeitbeschäftigung! Leider erfordert das Thema Gerechter Friede
auch weiterhin unseren unermüdlichen Einsatz. Eine unserer größten
Herausforderungen heutzutage ist wohl die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“1,
die Papst Franziskus bei seinem Besuch auf der Insel Lampedusa 2013 im Hinblick
auf die Flüchtlingskrise anprangerte. Dass wir den Missständen unserer Zeit
gegenüber gleichgültig bleiben, ist einer der Hauptgründe für den fehlenden Frieden
heute. Sie können etwas verändern, indem Sie weiter für den Frieden eintreten.
Der Weg zum Frieden beinhaltet konkrete Schritte zur Abrüstung, zur
nachhaltigen Entwicklung und zur Verwirklichung der Menschenrechte.
Friedensstifter*innen
sind Menschen mit Hoffnung und daher nicht gleichgültig. Friedensstifter*innen
sind radikal solidarisch mit den täglichen Opfern von Gewalt, Armut und Terror.
Für sie sind Menschenwürde, Gerechtigkeit, Versöhnung und Frieden nicht nur Visionen
für die Zukunft, sondern Auftrag für ihr tägliches Leben. Frieden ist möglich,
wenn die Rechte aller Menschen auf Frieden und Gerechtigkeit anerkannt und
respektiert, gehört und gekannt werden. Friedensstifter*innen fördern diese
grundlegenden Werte.
Versöhnung
bedeutet die Wiederherstellung von Beziehungen
Viele
Menschen leben in Angst. Diese Panik schafft Barrieren zwischen Menschen und
Völkern! Angst ist sowohl real wie auch inszeniert. Gerechte Beziehungen sorgen
für gerechten Frieden, das ist unsere Überzeugung. Wir brauchen daher heute
Brückenbauer*innen, die sich mit den Ursachen (bewaffneter) Konflikte
auseinandersetzen. Dort, wo Gräben zwischen Menschen und Völkern aufgerissen
sind, werden Friedensstifter*innen Brücken bauen. Von unseren Politiker*innen erwarten
wir in erster Linie, dass sie Brückenbauer*innen sein und für das Gemeinwohl
Sorge tragen sollen. Die wichtigste Aufgabe der Friedensbewegten, insbesondere
der Mitglieder von pax christi, ist es, die Mauern, die Menschen und Nationen
trennen, niederzureißen. Wir bauen Brücken der Hoffnung. Wir wollen Menschen
zusammenbringen, anstatt sie zu entzweien! Wir wollen Beziehungen wieder
aufbauen! Es ist noch ein weiter Weg.
Um den
Frieden muss man sich kümmern! Eleanor Roosevelt hat es so formuliert: „Es
reicht nicht aus, über Frieden zu reden. Man muss an ihn glauben. Und es reicht
nicht aus, an ihn zu glauben. Man muss für ihn arbeiten“.
Wir wünschen den Teilnehmenden der Münchner Friedenskonferenz alles Gute für Ihre Gespräche und Analysen.
Brüssel,
im Dezember 2015
Father
Paul Lansu
Senior Policy Advisor
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Umdenken - statt weiteren Terror säen!
Aus den unseligen Kriegen der letzten Jahre hat die Mehrheit des Bundestages nichts gelernt.
In atemberaubendem Tempo wurde dort mit Mehrheit am 4.12.2015 beschlossen, in den "Krieg gegen den Terror" zu ziehen! Die Bereitschaft zu terroristischer Gewalt ist mit Bomben nicht zu treffen.
Die militärischen Abenteuer in Afghanistan, im Irak und in Libyen haben eine blutige Spur hinterlassen. Sie haben sich zu einem Flächenbrand entwickelt und ganze Regionen ins Elend gestürzt. Millionen Menschen haben - wie zu erwarten - Heimat und Existenzgrundlage verloren und sind auf der Flucht. Zäune, Mauern und zunehmende Asylverweigerung verschlimmern ihre Lage.
Wir vermissen seit Jahren bei politischen Entscheidungsträgern ernsthafte Bemühungen, sich rechtzeitig mit entstehenden Krisensituationen zu befassen und auf internationaler Ebene den ausufernden Waffenhandel zu unterbinden.
Die Internationale Münchner Friedenskonferenz wendet sich seit 13 Jahren gegen die Auswirkungen einer von Macht- und Wirtschaftsinteressen geleiteten Politik und stellt konkrete zivile Handlungsmöglichkeiten vor.
Programm der Friedenskonferenz Stand 17.12. 2015
Donnerstag 11.2. 2016: DGB- Haus 19.00 Uhr
Dr. Emilio Astuto:
Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika – die BRICS Staaten.
Kooperation oder Konfrontation mit EU und NATO? Präsentation und Diskussion.
Freitag 12.2., 19.00 Uhr Internationales Forum, Altes Rathaus
Loretta Napoleoni: Herausforderung Kalifatstaat.Ansätze für zivile Lösungen.
Dr. Markus A. Weingardt: Religion und Frieden. Beispiele für Friedensarbeit aus religiöser Motivation.
Nirit Sommerfeld: Versöhnungsprojekte in Palästina.
Kulturbeitrag: ORCHESTER SHLOMO GEISTREICH
Samstag 13.2., 9.30 Uhr Gesprächsforum, DGB- Haus
Samstag 13.2., 19.00 Uhr Expertenhearing, DGB- Haus
Schutz der Menschenrechte durch Prävention.Vorstellung und Diskussion eines Manifests der Friedensbewegung.
Teilnahme u.a.: Hans-Christof Sponeck, Heidi Meinzolt-Deppner (Internationale Frauenliga), Andreas Zumach, Reiner Braun (IALANA) Paul Russmann (Ohne Rüstung Leben), Oliver Knabe (Forum Ziviler Friedensdienst), und weitere VertreterInnen zivilgesellschaftlicher Gruppen.
Sonntag 14.2. Friedensgebet der Religionen, 11.30 Uhr, St. Anna, St-Anna-Platz
Änderungen sind noch möglich. Aktuelle Infos finden Sie unter: